Protokoll des Gespräches mit der Bauabteilung am 17.2.2013

Im Auftrag des Ausschuss "Straßenbeleuchtung" des AK Energie der Gemeinde Feldkirchen-Westerham (im Folgenden kurz Arbeitsgruppe oder "AG" genannt) findet ein Gespräch mit der Bauabteilung statt, um offene Fragen zu klären.

Wann? Donnerstag, 17.01.2013, 17:00 - 18:30 Uhr
Wo? Rathaus Feldkirchen, Bauabteilung
Wer? Hr. Messerschmidt, Hr.Bohlmann

Ergebnis

Hr. Bohlmann hat die

  • Ziele des Ausschusses erläutert:
    • Klimaschutz, Energieeffizienz, Naturschutz
    • Kosten zu sparen
  • Auch wollte er evtl. Befürchtungen zerstreuen, dass die AG der Verwaltung "ins Handwerk pfuschen" wolle.

Vertragliche Situation

  • Eigentumsverhältnisse bezüglich der Straßenbeleuchtung
    • eon ist Eigentümer der Stromversorgungsleitungen und der Straßenlampen.
    • Es gibt wenige Ausnahmen, und zwar dann, wenn gewünschtes Leuchtenmodell nicht im eon-Portfolio enthalten war (am Bahnhof Westerham, am Feldkirchener Dorfplatz sowie Lampen, die im Rahmen der Dorferneuerung Vagen aufgestellt wurden).
    • Bei Neubau werden Material und Arbeiten von eon der Gemeinde in Rechnung gestellt, durch 30% "Baukostenzuschuss" sei eon auch hier der Eigentümer.
  • Verträge zwischen Gemeinde und eon betreffen
    1. Stromlieferung
    2. Wartung
      • Austausch defekter Lampen (nur auf Anforderung, insbesondere nach Meldungen durch Bürger), auch bei Vandalismus
      • keine regelmäßige Überprüfung der Funktionstüchtigkeit, aber ...
      • es erfolgt der Austausch alter Leuchtmittel, z.B. T8 gegen Thermoleuchten im Rahmen der Wartung, ohne Mehrkosten
        • Thermoleuchten zeichnen sich durch eine Wärmedämmung aus, wodurch sie bei tiefen Temperaturen eine bessere Lichtausbeute gegenüber herkömmlichen Leuchstoffröhren besitzen. Bei +5°C soll eine Thermoleuchte bezogen auf die Helligkeit zwei T8-Röhren ersetzen können.
        • Bei einer Austauschaktion im Herbst 2012 wurden 120 Lampen umgestellt. Bei einer Differenz von 46W und 4050h ergebe das rechnerisch eine Ersparnis von 22356 kWh/a, CO2 Einsparung 12,09 t/a.
      • im Zusammenhang mit neuen LED-Lampen in Schierbachweg und Kranzhornstraße gab es in jüngster Zeit eine Vertragsänderung, da jene wegen ihrer längeren Lebensdauer weniger wartungsintensiv sind.
    1. den generellen Strombezug für die Straßenbeleuchtung
      • Anmerkung: Dies ist nicht der Konzessionsvertrag. "Als Konzessionsvertrag wird ein Vertragsverhältnis bezeichnet, das zwischen Gebietskörperschaften und Energieversorgungsunternehmen besteht. Verträge über Konzessionen werden hinsichtlich der Nutzung öffentlicher Straßen, Wege, Plätze und sonstiger Verkehrsflächen zum Zweck der meist ausschließlichen Versorgung mit Energie (Gas, Wasser, Elektrizität) auf kommunaler Ebene geschlossen."
    • Die Verträge sind Herrn Messerschmidt nicht in vollem Umfang bekannt. Seine Anfrage an eon, die aktuellen Vertragssituation zusammenzustellen, ist noch nicht beantwortet worden.
  • Die Abrechnung der Stromlieferung erfolgt nicht nach Verbrauch, sondern pauschal aufgrund der Anschlusswerte der Lampen und der Einschaltdauer.
    • Heute werden die Lampen nicht mehr (wie früher) durch Dämmerungsschalter, sondern durch eine zentrale Steuerung ein- und ausgeschaltet. Einziges Kriterium ist die Zeit, die im Jahresverlauf täglich angepasst wird.
  • Kosten-Entwicklung in den letzten Jahren: von ca. 50 - 55 TEUR nach Änderung des Vertrags zwischen eon und Bayer. Gemeindetag auf ca. 70 TEUR p.a.
    • war auch Thema im Rechnungsprüfungsausschuss, weil sprunghafte Steigerung nicht angekündigt war
  • Laufzeit des Vertrags
    • neuere Entwicklungen: Vertragsverhandlungen Bayer. Gemeindetag, war Thema im Gemeinderat im Dezember? Ergebnis nicht bekannt
  • Besonderheiten Vagen
    • Wartung wird von Fa. Braun aus Vagen übernommen und der Gemeinde in Rechnung gestellt

Erläuterungen zur Liste der Straßenlampen

Zusammenstellung von eon (Liste der Straßenlampen)

  • Gemeinsam wurde versucht, Bedeutung der einzelnen Spalten zu ermitteln.
    • In der Spalte "Eigentümer" ist "VNB" der "Versorgungsnetzbetreiber", also eon. Bei "VNB/Gemeinde" ist die Gemeinde lediglich Eigentümer der Lampe, aber nicht des Anschlusses.

Erschließung Neubaugebiete

  • Die Verwaltung sucht inzwischen Straßenlampen mit LED-Leuchtmitteln aus.
  • Bei der Verkabelung werden jetzt durchgängig 4-adrige Kabel verwendet (Altbestand: oft noch zweiadrig). Dies würde auch eine Nachrüstung mit moderner Steuerungstechnik ermöglichen.

Ergänzung

Zusätzlich erhält die AG von Herrn Messerschmidt noch folgende Informationen zur Neuausstattung mit LED:

  • Die Lampen in Schierbachweg und Kranzhornstraße sind mit LED der Lichtfarbe Warmweiß (3.000 Kelvin) ausgestattet.
  • Die Realsierung der Straßenbeleuchtung im Falle des Neubaus erfolgt in Anlehnung an die DIN-EN13201 unter Berücksichtigung des Bundesimmissionsschutzgesetz.
    Zitat: Lichtimmissionen gehören nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz –BimSchG- zu den schädlichen Umwelteinwirkungen, wenn sie nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder für die Nachbarschaft herbeizuführen.
    Eine für Anlagenbetreiber und Überwachungsbehörden gleichermaßen bundesweit rechtsverbindliche Klärung der Frage wann Lichtimmissionen als schädliche Umwelteinwirkungen anzusehen sind, existiert nicht. Die Bewertung der Erheblichkeit von Belästigungen durch Lichteinwirkungen wird daher anhand von Regelwerken sachverständiger Organisationen oder von einzelfallbezogenen Gutachten vorgenommen. Eine wesentliche Erkenntnisquelle ist die von der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft e. V., Berlin herausgegebene Publikation: "Messung und Beurteilung von Lichtimmissionen künstlicher Lichtquellen" , LiTG-Publ. Nr. 12.3 (2010).

Anfragen und Angebote

Hr. Messerschmidt bekommt laufend Anfragen und Angebote von Firmen, die neue Straßenlampen anbieten

Etwa ein Jahr alt ist ein Contracting-Angebot einer Firma, die Erfahrung bei anderen bayerischen Gemeinden gesammelt haben. Er sei bereit, sein Konzept unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten in der Gemeinde vorzustellen. Hr. Messerschmidt würde sich bei Bedarf im AK bei ihm um einen Termin bemühen.

gez. Manfred Bohlmann, 25.01.2013
redaktionell überarbeitet 4.2.2014